Sunday, December 25, 2011

Magaret River - Port Lincoln

Zu allererst müssen wir uns entschuldigen, dass wir so lange nicht von uns haben hören lassen. Im Moment kommen wir nur alle 3 Tage auf Campingplätze auf denen es Strom und Dusche gibt (Power and Shower). Internet ist hier unglaublich überteuert, für 2 Stunden zahlt man schon mal 12 Dollar. Deshalb sind die hier spärlich vorhandenen MCDonalds-Filialen der einzige Ort wo wir (mehr recht als schlecht) Internet haben. Bei MCDonalds wiederum haben wir allerdings keinen (sehr selten) Strom. Oben drauf kommt noch, dass der Netbookakku von versprochenen 8 Stunden gerade einmal 2 Stunden (wenn überhaupt) hält –  alles in allem also leicht erschwerte Bedingungen um einen aktuellen Blog zu schreiben. Eigentlich wollten wir diesen Blog schon am Montag hochladen, aber  nachdem wir und ungefähr 5 andere Backpacker bei MCDonalds unsere Notebooks aufgebaut und alle Steckdosen mit Steckerleisten und Massen an Ladegeräten in Beschlag genommen hatten, wurden wir prompt auch gleich wieder von der Managerin der Filiale verwiesen. Leider ist der MCDonalds in Esperance der letzte vor der Wüste Nullarbor und damit der letzte auf mehr als 2000 Kilometer. Gerade sitzen wir am 25.12 hier vor der geschlossenen MCDonalds-Filiale (1600km später) in Port Lincoln und beeilen uns unglaublich mit Schreiben, damit der Akku nicht alle geht bevor wir das hier posten können. Wenn ihr das am 25. lest waren wir erfolgreich.
So, aber nun erst einmal von vorne:
Die letzte Woche war nicht ganz so schön wie die Wochen zuvor und wie sie hätte sein können. Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Natürlich haben wir trotzdem wieder unglaublich tolle Sachen gesehen, allerdings war der Himmel die gesamte Woche (6 von 7 Tagen) total bewölkt und es hat hin und wieder geregnet. Nachdem wir 3 Stunden auf einer Tankstelle in Margaret River verbracht hatten (wir brauchten Strom!), um den letzten Blog hochzuladen, sind wir nach Pemperton aufgebrochen. Pemperton liegt mitten in den Great Southern Forrests. Die Southern Forrests sind riesige Wälder aus Karri Eukalyptus Bäumen (und auch bestimmt ein paar anderen Arten) die um die 50-70 Meter hoch werden. Durch diese Wälder führen geschwungene, hügelige Straßen – so was von beeindruckend. Wenn man durch fährt, fühlt man sich sehr winzig. Einige Bäume sind so präpariert, dass man bis in die Baumkronen hochklettern kann. Über eine Leiter aus in den Baum gerammten Eisenstangen, die wie eine Wendeltreppe den Baum hochführt, erreicht man die Krone und es bietet sich ein toller Ausblick über den gesamten Wald. Zuerst war Flemming die Leiter nicht ganz geheuer, aber nach Androhung von Strafe und Zwang von Janines Seite, sind wir beide dann doch hochgeklettert. Natürlich war es genial – Abenteuer! Auf der Suche nach einer Campsite in der Nähe von Pemperton hatten wir am Vortag Alina und Thomas getroffen. Überzeugt von ihrem Navigationsgerät, boten sie uns an vorzufahren und uns so zum ungefähr 10 Kilometer entfernten Campingplatz zu navigieren. Eine Halbestunde später und nachdem wir gefühlt jede Straße in Pemperton mindestens einmal durchfahren hatten, sind wir dann auch angekommen. Mit Alina und Thomas haben wir uns sofort wunderbar verstanden und seither, also seit zwei Wochen, reisen wir nun gemeinsam. Alina und Thomas sind super nette, lustige ( ;) )Weltreisende aus München (drei Jahre Weltreise, wie cool ist das denn?).



Von Pemperton aus ging es relativ schnell weiter Richtung Albany, in der Hoffnung dort auf besseres Wetter zustoßen. Den nächsten Halt haben wir im Valley of the Giants gemacht. Dort, im Tal der Riesen, kann man auf einem im Wind schwingenden Steg, einem sogenannten TreeTopWalk, durch die Baumkronen laufen. Wind gab es zu unser aller Bedauern aber keinen, also haben wir künstlich geschaukelt. Das wiederum hat dazu geführt, dass alle anderen Touristen einen beachtlichen Sicherheitsabstand zu uns gehalten haben.
Die nächsten drei Tage haben wir versucht mit dem Auto dem schlechten Wetter zu entkommen. Von der eigentlich so schönen Küste zwischen Albany und Esperance haben wir fast gar nichts gesehen und als wir nach 500 Kilometer Fahrt endlich in Esperance angekommen sind, schien es  als wäre uns das schlechte Wetter auch noch gefolgt. Ihr könnt euch als vorstellen wie wir uns gefreut haben, als wir am nächsten Morgen endlich mal wieder von Sonne und blauem Himmel geweckt wurden. Nach einem kurzen Besuch bei MCDonalds (Internet! Der Fraß ist hier auch dort viel zu teuer), sind wir also Richtung Strand nach Lucky Bay aufgebrochen. Lucky Bay wurde uns schon in Perth groß von vielen Leuten empfohlen und dementsprechend gespannt waren – wir hatten ja schon unglaublich hübsche Strände gesehen und erwarteten eigentlich enttäuscht zu werden. Doch Lucky Bay ist einfach der Oberhammer, der tollste, hübscheste und beste Ort überhaupt bisher – wie das Paradies nur ohne Palmen. Der Sand ist schneeweiß und superfein – wirklich so fein, dass er quietscht wie Schnee. Das Wasser ist unglaublich türkis und ganz klar. Wenn die Morgensonne aufs Wasser scheint, leuchtet und glitzert es wunderbar – irgendwie unbeschreiblich schön. Die Bucht ist umgeben von großen Sandsteinfelsen und weißen Dünen. Selbst unsere Weltreisenden Freunde, die wirklich schon den einen oder anderen genialen Strand gesehen haben, kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus. Wir finden kein zutreffendes Wort, dass der Schönheit Lucky Bays wirklich gerecht wird – also: toll, hübsch, schön, wunderbar, genial, sensationell, mega, geil, wundertoll, wunderbar, beeindruckend, Hammer, Wahnsinn, krass, phänomenal, unglaublich, märchenhaft, traumhaft, atemberaubend, einzigartig, Weltklasse.
Am ersten Abend in Lucky Bay sind wir auf einen dieser Felsen geklettert und haben uns von dort aus den Sonnenuntergang angeschaut. Abends, kurz nachdem die Sonne unter gegangen ist, wimmelt es dort auf dem Campingplatz von Kängurus, die hoffen gefüttert zu werden. Die Kängurus sind so zahm, dass sie sie sich streicheln lassen, doch wenn man ihnen (trotz etlicher Schilder: Do not feed the kangaroos) nur etwas Salat gibt, werden sie aggressiv und knurren einen an. Den nächsten Tag haben wir gemütlich am Strand verbracht, sind über Felsen und Steine in die letzte kleine Bucht geklettert (Janine hat während des Kletterns die Tasche mit unseren Handtüchern vorgeworfen, allerdings aber vergessen, dass auch ihr Handy drin war.) Da auf dem Strand in Lucky Bay 4WD-Autos erlaubt sind, haben wir am Abend zum Sonnenuntergang einen Ausflug mit dem Auto auf den Strand gemacht. Thomas, Alina und Flemming haben sich vorne reingequetscht, Janine hat es sich auf dem Dach gemütlich gemacht und wir sind über den Strand gecruist. 


Nach einem letzten Besuch bei MCDonalds in Esperance (wo wir eigentlich den Blog posten wollten, dann aber rausgeworfen worden sind), sind wir Richtung Adelaide aufgebrochen. Zwischen Esperance und Adelaide liegt die Wüste Nullarbor, ungefähr 2000 Kilometer nichts außer ein paar Tankstellen, einem Haufen Kängurus, Emus, Dingos und anderen tollen Tieren. Nullarbor ist keine richtige Wüste, sondern eigentlich eine Ebene aus hüfthohen Sträuchern und Büschen, wo es halt null Bäume gibt. Viele andere Backpacker haben groß vor Nullarbor gewarnt (überall Autowracks, selbst die neusten Autos überhitzen) und in unserem Straßenatlas steht folgendes: „Warning to travellers: Travelling in Australia’s arid regions can be extremely hazardous, especially during the summer months (Oktober-March). Always seek local advice as to road conditions and notify the police of your intended destination and ETA. Always carry plenty of fuel and water. In the event of a breakdown, remain near your vehicle“. All das ist, auf Nullarbor bezogen, maßlos übertrieben.  Alle 100 Kilometer kommt eine Tankstelle und auf der Straße ist mehr los als z.B. da wo wir im Norden schon waren. Auf dem ersten Rastplatz hatten wir allerdings ein tolles Erlebnis: An einem der Tische saß ein Roadtrain-Fahrer der ein Baby Känguru mit der Flasche gefüttert hat. Er hatte es aus dem Beutel der überfahrenen Mutter gerettet und nun schon seit 4 Wochen ernährt und groß gezogen. 


Zwei Tage später hatten wir dann endlich Nullarbor durchquert und waren, mehr oder weniger zurück in der Zivilisationen, in Port Lincoln angekommen. Dort wollten wir in den beiden umliegenden National Parks, am Strand liegend, Weihnachten verbringen. An dieser Stelle noch einmal Frohe Weihnachten! Heute geht es ab nach Coffin Bay (nicht das Örtchen, sondern die Bucht). Nach Coffin Bay trennen wir uns von Alina und Thomas. Allerdings nur für 2 Tage, dann treffen wir uns in Adelaide wieder und fahren gemeinsam, mit einem Auto (deren), für Silvester nach Sydney. Danach ist aber auch unser Geld leer, es muss ein Job in Adelaide her und neues Geld verdient werden.

1 comment:

  1. Hallo Janine, hallo Flemming wir haben im Fernsehen das Feuerwerk über Sydney gesehen. Das muß ja ein tolles Erlebnis gewesen sein. Bei uns wurde die Übertragung des hamburger Feuerwerks wegen Nebel abgebrochen. Naja, vielleicht sjollten wir nächstes Jahr auch in Sycney feiern.
    Vile Glück für 2012.
    Culle und Elke

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