Friday, February 17, 2012

LETS GET FUCKED UP, Y’ALLL!

Langsam ist es echt Zeit für einen neuen Blog. Wir sind total hinterher und es gibt großen Nachholbedarf.

Nachdem wir die Great Ocean Road gefahren sind, waren wir 5 Tage in Melbourne. Als wir da waren, waren gerade die Australian Open in Melbourne und deswegen alle Hostels entweder ausgebucht oder mörderisch teuer. Auf den letzten Drücker haben wir indem bisher ranzigsten und schäbigsten Hostel unserer Reise Unterkunft gefunden. Im Internet wurde ein Parkplatz für Autos beworben, aber als wir ankamen, gab es diesen nicht. Also haben wir richtig Ärger gemacht und durften dann auf dem Privatgrund des Hostelbesitzers in einer Nebengasse hinter einem Mülleimer unserer Auto abstellen und wurden auf ein Zweibettzimmer upgegraded. Nichtsdestotrotz war das Hostel einfach schrecklich, aber wir ersparen euch Details. Zu den Australian Open in Melbourne zu sein, war mal wieder zufällig genial richtig, denn die Stadt war total belebt und es gab eine riesige Public-Viewing-Area (mit beheiztem Boden!), wo echt immer coole Stimmung war.
Melbourne hat uns echt gut gefallen. Zufällig sind wir an unserem ersten Abend auf den Queen Victoria Night Market geraten und das war goldrichtig. Wir haben uns durch alle möglichen Spezialitäten gefuttert. Hier vietnamesische Kartoffelkunst:


Am Montag nach dem Tennisfinale sind wir nach Shepparton aufgebrochen. Die Region um Shepparton (200 Kilometer von Melbourne) wird Fruchtschale Viktorias genannt. Hier werden Tomaten, Birnen, Pfirsiche, Äpfel, Nektarinen, Pflaumen und alle möglichen anderen Früchte angebaut und für die meisten ist gerade Erntezeit - hoffentlich endlich Arbeit für uns.

In Melbourne haben wir Greta aus Göttingen getroffen und zusammen haben wir uns auf Jobsuche in Shepparton gemacht. Nach nur zweitägiger Suche waren wir erfolgreich. Becky, eine Picking-Job-Vermittlerin, hat einen Job für uns und wir ziehen auf eine von Indern betriebene Birnen und Apfel Farm. Hier sind wir nun schon seit ungefähr zwei Wochen.
Die Farm ist ziemlich groß. Sie besteht aus vier riesigen Obstgärten mit hunderten Reihen von Birnen- und Äpfelbäumen.  Wir wohnen in einem der zwei Camps zusammen mit ungefähr 25 anderen Erntehelfern. Gecampt wird in einer Scheune mit Zelten – wir schlafen draußen in unserem Auto. In der Scheune stehen ein paar Sofas und ein immer zugemüllter Tisch. Es gibt eine Küche mit drei Kühlschränken, Toaster, Herdplatten (eine der zwei funktioniert nur) und einem Wasserkocher. Als Toiletten dienen zwei portable Bauarbeiterklos – bei 25 Leuten vorstellbar ekelhaft. Die anderen Picker sind auch fast alle Backpacker aus aller Welt und die Atmosphäre ist echt cool. Hier sind einige Engländer, zwei Amerikaner, ein Kanadier, zwei Iren, ein Schotte, zwei Australier, eine Handvoll Deutsche, eine Norwegerin, eine Italienerin und ein paar Franzosen.


Die Arbeit ist wirklich hart, die letzten zwei Wochen waren eigentlich die härtesten unsers Lebens. Wenn wir nach zehn Stunden Arbeit nachhause kommen, sind wir wie erschossen. Jeden Morgen sehen wir die Sonne über den Birnen- oder Apfelbäumen aufgehen – Arbeitsbeginn ist morgens um sechs Uhr. Dann Pflücken wir bis um 16 Uhr so viele Früchte wie wir schaffen. Greta und wir sind eine Gruppe mit eigenem Trecker. Mittlerweile hatten wir schon drei verschiedene Trecker, alle gefühlte hundert Jahre alt. Mit dem Trecker ziehen wir die sogenannten Bins durch die Reihen. In die Bins, große Behältnisse aus Holz oder Plastik, sammeln wir die Äpfel oder Birnen.  Am Ende des Tages wird man dann pro gepickten Bin bezahlt. In einen Bin passen ungefähr 500 Kilo Früchte. Die Bezahlung ist für australische Verhältnisse wirklich schlecht, für einen Bin gibt es abhängig von der Art des Pflückens zwischen 27 und 31 Dollar nach Steuer. Die erste Woche haben wir immer mindestens zwei Bins pro Person am Tag gepickt. Mittlerweile picken wir fast jeden Tag mindestens drei pp, jeder von uns schleppt also 1500 Kilo am Tag.
Abends sitzen wir immer mit den Leuten zusammen in der Scheune und es ist voll lustig. Ein paar von den Typen sind echt verrückt.


Der abgefahrenste von allen ist Mark. Mark ist DER Australier für uns. Mark ist eigentlich immer betrunken, hat einen total starken Akzent (mi and mi mates got very pissed this night, mondi, tuesdi, wendsdi, …), läuft die ganze Zeit nur in Badehose rum, ist muskelbepackt, pickt jeden Tag sechs Bins alleine (wie?!), ist schon drei Mal um Australien rum getrampt, hat kein zuhause, sondern zieht von Farm zu Farm, jedes zweite Wort wenn er redet ist fuck (fuck, fucking, fucked) und er macht Käfigkämpfe. Des Öfteren kommt er mitten in der Nacht ins Camp getorkelt und schreit: Let’s get fucked up y’aaall. Das hört sich jetzt alles sehr verrückt an, aber er ist total cool, lustig und super nett. Jeden Tag hat er eine neue verrückte Geschichte aus seinem Leben zu erzählen. So wurde er zum Beispiel schon mal von Aboriginals mit Tomahawks gejagt.
Flemming mit Mark (links) und Pete:


Wir bleiben hier wahrscheinlich noch bis zum nächsten Payday, also bis zum 24. Februar – dann sollten wir eigentlich genug Geld für den letzten Monat beisammen haben.

Da wir auf der Farm wohnen, hatten und haben wir eigentlich nie Internet, deswegen gibt es jetzt erst einen neuen Blog. Sorry deswegen…

Viele Grüße aus Shepparton,
Janine und Flemming

PS.: Im nächsten Blog kommen bessere Bilder. Viele von denen hier sind Schnappschüsse mit Janines Handy.

2 comments:

  1. Coole Typen, cooles Leben, aber nur für Euch...ich könnte das nicht...mehr...

    Hab Euch lieb!

    Mum

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  2. Nice, so ungefaehr sieht das bei mir auch aus, nur m8it zwiebeln xD kiwis gibs erst in 2 wochen. habt ihr nu schon genaueren plan fuer asien? lg robert

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